Ich liege entspannt in der Hängematte im Garten des Landhauses der Eltern von „Jaime“, wie er hier genannt wird. Hier erholen wir uns für ein paar Tage vom Stress der letzten Wochen. Der Endspurt in San Marcos ging ganz schön an die Substanz. Die Airline machte Probleme mit der Cargobox für Luna – die eine wäre zu groß und würde nicht durch die Tür passen, und die nächst kleinere würde dem Hund nicht den gemäßen Platz gewähren. Wir waren schon gewillt eine Box aus Holz bauen zu lassen, aber die Maße wurden uns nicht rechtzeitig zugesandt und außerdem hätte man die Kiste noch von irgendeinem Ministerium abstempeln lassen müssen, wofür sowieso keine Zeit mehr gewesen wäre. Wir dachten auch schon daran, die größere Kiste zu kaufen, einen Teil abzusägen und mit Draht wieder zusammen zu flicken, aber letztendlich reichte die kleinere Box aus: am Flughafen wurde ein paar Tage vor Abflug ein Foto von Luna in der Box gemacht, welches dann zu den Bossen nach Panama geschickt wurde. Wären die der Meinung gewesen, dass die 11 Stunden Flug für Luna in dieser Kiste zu unbequem seien, dann hätten wir den armen Hund schweren Herzens zurücklassen müssen, wo man ihn wohl früher oder später eingeschläfert hätte.
Die letzten Tage in San Marcos verbrachten wir also mit Kisten packen und telefonieren. Wir waren beide ziemlich am Anschlag und Dauno bekam dann obendrein noch eine Grippe. Die letzte Nacht packte er bis zur Erschöpfung und schlief er nur eine Stunde. Am nächsten Tag wartete wie vereinbart um 5 Uhr morgens der Pickuptruck auf uns. Als ich aufwachte merkte ich, dass mich die Grippe nun erwischt hatte. Mir war übel und mein Kopf dröhnte. Zwei lange Stunden schleppte Dauno noch im Dunkeln die 45 Kisten zusammen mit einem Helfer zum Auto und mit einer halben Stunde Verspätung ging es dann Richtung Hauptstadt. Obwohl wir die meiste Zeit der 3 Stunden Fahrt schliefen, fühlten wir uns ziemlich gerädert, als wir in Guatemala City ankamen. Dort erwartete uns dann Kraftakt Nummer 2: Zuerst lieferten wir die 700 Kg schweren Kisten bei der Speditionsfirma ab, die die Sachen für uns nach Chile verschiffen wird – 30 bis 45 Tage soll es dauern – und dann machten wir uns auf die Suche nach einer Bank, um meine Euro Traveller Checks zu tauschen. In der ersten Bank wurde ich eine halbe Stunde lang von einem Schalter zum nächsten verwiesen, bis mir dann mitgeteilt wurde, dass ich umsonst gewartet hatte. In der nächsten Bank wurde meine Geduld noch etwas mehr herausgefordert: Eine Stunde wartete ich in der Schlange und eine weitere Stunde musste ich einem äußerst inkompetenten Bankangestellten gegenüber sitzen und zuschauen, wie er zum Beispiel meinen Pass zur Hand nahm, um meinen Namen aufzunehmen, und dann „deutsch“ als Nachname eintrug...
Nach diesem Bankfiasko mussten wir 45 Minuten in einer weiteren Bank verbringen, wo wir eine spezielle Überweisung auf ein Dollarkonto machen mussten. „Lustigerweise“ mussten aber die Dollar, auf die ich in der anderen Bank zuvor so lange hatte warten müssen, in dieser Bank zuerst wieder in Quetzal getauscht werden, um sie dann wiederum mit einem Verlust von 10 Euro in Dollar umzutauschen zu dürfen...
Als wir das Kapitel Bank endlich hinter uns gebracht hatten, hatte die Spedition bereits geschlossen. Dauno musste also am nächsten Tag dort nochmals 1,5 Stunden von Antigua aus mit dem Bus hinfahren, um die Bezahlung abzuschließen. Da die Spedition aber die Hand geschriebenen Inhaltslisten nicht akzeptierten, hatten wir also sowie noch die „Hausaufgabe“ diese Listen sowohl auf Englisch als auch auf Spanisch abzutippen.
Nächste Station war dann die Tierarztpraxis, wo wir Lunas Box, das Beruhigungsmittel für den Flug und ihre Papiere abholten. Glücklicherweise hatte uns jemand gesagt, dass einem hier gegen Bezahlung die Ämterrennerei (5 an der Zahl!) abgenommen wird. Durch die Rushhour kamen wir verspätet an, aber zum Glück blieb die Praxis für uns eine halbe Stunde länger geöffnet.
Von dort aus ging es zu Copa Cargo am Flughafen. Dort wurde kurz und schmerzlos das Foto von Luna in der Box gemacht und dann konnten wir unserem Taxifahrer, der mittlerweile etwas müde, hungrig und ungeduldig wurde, versichern, dass wir nun auf dem direkten Wege zu unserem Hotel nach Antigua fahren wollten, etwa eine Stunde weitere Fahrtzeit. Gegen 21Uhr kamen wir an unserem Ziel an: ‚Los Bucaros’, eines der wenigen Hotels in Antigua, das Hunde erlaubt. Das Zimmer war klein, aber fein. Todmüde liessen wir uns auf die Betten fallen. Am nächsten Tag stand dann mit grippig-dröhnendem Kopf das Listenschreiben auf dem Tagesplan. Dauno hätte spätestens um 2 Uhr im Bus Richtung Guatemala City sitzen müssen, um dort rechtzeitig bei der Spedition anzukommen. Ich hasse ja Hektik und Lastminute Geschichten, aber Dauno tendiert leider dazu, alles eher auf den letzten Drücker zu machen...Stress....ich war froh, als er mit den Listen endlich weg war und ich mich wieder ins Bett fallen lassen konnte. Er kam zwar erst kurz vor Ladenschluss bei der Spedition an, musste dort dann aber noch einer Stunde lang mit der geduldigen Sekretären Preisangaben für jeden Artikel machen...Unterhose 1$, Bleistift 0,5 $ etc
Sonntag Nacht um 1 Uhr wurden wir dann planmäßig von einem Hotelangestellten geweckt. Für 60$ mieteten wir einen Minibus, da die Hundebox in kein normales Taxi gepasst hätte.
Bei CopaCargo wartete der Taxifahrer geduldig 2 Stunden, bis wir mit den letzten bürokratischen Dingen und der Übergabe von Luna fertig waren. Es war etwas Herz zerreißend den gedopten Hund zurücklassen zu müssen. Und als dann endlich unser 2x25 kg schweres Gepäck ohne Probleme eingecheckt war, konnte ich langsam und allmählich aufatmen...
Der Flug war OK, für meinen Geschmack etwas zu viel Kindergeschrei und zu dumm, dass wir vergessen hatten, rechtzeitig anzukündigen, dass wir vegetarisches Essen haben möchten, aber na ja, nach solch einem Kraftakt waren dies leicht wegzusteckende Kleinigkeiten.
In Santiago angekommen holte uns „Jaime’s“ ganze Familie ab. Keiner hätte gedacht, dass es noch mal weitere 4 Stunden dauern würde, bis wir alle nötigen Formulare und Stempel beisammen hatten, um endlich mit unserem Hund das Flughafengelände auf legalem Weg verlassen zu dürfen. Gegen Mitternacht kamen wir im Haus der Schwester an. Ich war todmüde.
Am nächsten Tag war Jaimes 40. Geburtstag. Wir verbrachten einen relativ ruhigen Tag, surften im Internet nach VW-Bussen und genossen den Garten von Marie Antoinette. Das geschmackvoll eingerichtete Haus hatte in jedem Zimmer Umzugskartons stehen, da sie Ende des Monats umziehen wird. Später versammelte sich die ganze Familie zum Dinner: Jaimes Eltern, beide Schwestern und sein älterer Bruder: Alles sehr nette Leute, ein gelungener Abend. Mit meinem Spanisch hapert es aber noch ganz schön. Ich verstehe zwar fast alles, aber wenn ich etwas sagen möchte, sag ich’s doch meistens auf englisch. Die Familie lebte eine Zeit lang in San Francisco und alle sprechen daher fließend englisch.
Die darauf folgenden Tage besichtigten wir zwei VW-Busse, wobei mir der eine besonders gut gefiel. Für 60$ ließen wir ihn durchchecken und mit der Mängelliste in der Hand entschieden wir uns schweren Herzens gegen dieses kleine Wohnmobil. Wer weiß, vielleicht hätte der deutsche VW-Bus bei dem Test besser abgeschnitten, hier schwören die Chilenen jedenfalls auf deutsche Qualität, zumindest im Vergleich zu den VW’s aus Brasilien.
Vielleicht hängt es mit den Deutschen Siedlern zusammen, die sich im 19. Jahrhundert hier breit machten, jedenfalls ist bei den Chilenen „Kuchen“ sehr beliebt ( – im Plural „Kuchenes“), fast jeder zweite Haushalt, zumindest im Stadtteil Santiago’s, wo wir wohnten, hat einen Schäferhund, das Haus der Eltern ähnelt einem Fachwerkhaus und im Süden Chiles findet zur Zeit ein „Bierfest“ statt, ganz in bayrischer Tradition, ohne Verzicht auf Lederhosen und Dirndl.
Zur Zeit sind wir in San Alfonso, wo wir das Landhaus der Eltern genießen. San Alfonso liegt etwa eine Stunde südöstlich von der Hauptstadt, in einem kleinen Tal links und rechts von einer mächtigen Felswand umgeben. Der Garten ist himmlisch, der Pool erfrischend und die Aussicht beeindruckend. Morgen werden wir zum Exmann der Schwester ziehen, um in Santiago wieder unsere Suche nach einem Campervan aufzunehmen. Uns wurden 2 weitere Websites genannt, die uns eventuell weiterhelfen werden. Hoffentlich. Es bleibt spannend...
Die letzten Tage in San Marcos verbrachten wir also mit Kisten packen und telefonieren. Wir waren beide ziemlich am Anschlag und Dauno bekam dann obendrein noch eine Grippe. Die letzte Nacht packte er bis zur Erschöpfung und schlief er nur eine Stunde. Am nächsten Tag wartete wie vereinbart um 5 Uhr morgens der Pickuptruck auf uns. Als ich aufwachte merkte ich, dass mich die Grippe nun erwischt hatte. Mir war übel und mein Kopf dröhnte. Zwei lange Stunden schleppte Dauno noch im Dunkeln die 45 Kisten zusammen mit einem Helfer zum Auto und mit einer halben Stunde Verspätung ging es dann Richtung Hauptstadt. Obwohl wir die meiste Zeit der 3 Stunden Fahrt schliefen, fühlten wir uns ziemlich gerädert, als wir in Guatemala City ankamen. Dort erwartete uns dann Kraftakt Nummer 2: Zuerst lieferten wir die 700 Kg schweren Kisten bei der Speditionsfirma ab, die die Sachen für uns nach Chile verschiffen wird – 30 bis 45 Tage soll es dauern – und dann machten wir uns auf die Suche nach einer Bank, um meine Euro Traveller Checks zu tauschen. In der ersten Bank wurde ich eine halbe Stunde lang von einem Schalter zum nächsten verwiesen, bis mir dann mitgeteilt wurde, dass ich umsonst gewartet hatte. In der nächsten Bank wurde meine Geduld noch etwas mehr herausgefordert: Eine Stunde wartete ich in der Schlange und eine weitere Stunde musste ich einem äußerst inkompetenten Bankangestellten gegenüber sitzen und zuschauen, wie er zum Beispiel meinen Pass zur Hand nahm, um meinen Namen aufzunehmen, und dann „deutsch“ als Nachname eintrug...
Nach diesem Bankfiasko mussten wir 45 Minuten in einer weiteren Bank verbringen, wo wir eine spezielle Überweisung auf ein Dollarkonto machen mussten. „Lustigerweise“ mussten aber die Dollar, auf die ich in der anderen Bank zuvor so lange hatte warten müssen, in dieser Bank zuerst wieder in Quetzal getauscht werden, um sie dann wiederum mit einem Verlust von 10 Euro in Dollar umzutauschen zu dürfen...
Als wir das Kapitel Bank endlich hinter uns gebracht hatten, hatte die Spedition bereits geschlossen. Dauno musste also am nächsten Tag dort nochmals 1,5 Stunden von Antigua aus mit dem Bus hinfahren, um die Bezahlung abzuschließen. Da die Spedition aber die Hand geschriebenen Inhaltslisten nicht akzeptierten, hatten wir also sowie noch die „Hausaufgabe“ diese Listen sowohl auf Englisch als auch auf Spanisch abzutippen.
Nächste Station war dann die Tierarztpraxis, wo wir Lunas Box, das Beruhigungsmittel für den Flug und ihre Papiere abholten. Glücklicherweise hatte uns jemand gesagt, dass einem hier gegen Bezahlung die Ämterrennerei (5 an der Zahl!) abgenommen wird. Durch die Rushhour kamen wir verspätet an, aber zum Glück blieb die Praxis für uns eine halbe Stunde länger geöffnet.
Von dort aus ging es zu Copa Cargo am Flughafen. Dort wurde kurz und schmerzlos das Foto von Luna in der Box gemacht und dann konnten wir unserem Taxifahrer, der mittlerweile etwas müde, hungrig und ungeduldig wurde, versichern, dass wir nun auf dem direkten Wege zu unserem Hotel nach Antigua fahren wollten, etwa eine Stunde weitere Fahrtzeit. Gegen 21Uhr kamen wir an unserem Ziel an: ‚Los Bucaros’, eines der wenigen Hotels in Antigua, das Hunde erlaubt. Das Zimmer war klein, aber fein. Todmüde liessen wir uns auf die Betten fallen. Am nächsten Tag stand dann mit grippig-dröhnendem Kopf das Listenschreiben auf dem Tagesplan. Dauno hätte spätestens um 2 Uhr im Bus Richtung Guatemala City sitzen müssen, um dort rechtzeitig bei der Spedition anzukommen. Ich hasse ja Hektik und Lastminute Geschichten, aber Dauno tendiert leider dazu, alles eher auf den letzten Drücker zu machen...Stress....ich war froh, als er mit den Listen endlich weg war und ich mich wieder ins Bett fallen lassen konnte. Er kam zwar erst kurz vor Ladenschluss bei der Spedition an, musste dort dann aber noch einer Stunde lang mit der geduldigen Sekretären Preisangaben für jeden Artikel machen...Unterhose 1$, Bleistift 0,5 $ etc
Sonntag Nacht um 1 Uhr wurden wir dann planmäßig von einem Hotelangestellten geweckt. Für 60$ mieteten wir einen Minibus, da die Hundebox in kein normales Taxi gepasst hätte.
Bei CopaCargo wartete der Taxifahrer geduldig 2 Stunden, bis wir mit den letzten bürokratischen Dingen und der Übergabe von Luna fertig waren. Es war etwas Herz zerreißend den gedopten Hund zurücklassen zu müssen. Und als dann endlich unser 2x25 kg schweres Gepäck ohne Probleme eingecheckt war, konnte ich langsam und allmählich aufatmen...
Der Flug war OK, für meinen Geschmack etwas zu viel Kindergeschrei und zu dumm, dass wir vergessen hatten, rechtzeitig anzukündigen, dass wir vegetarisches Essen haben möchten, aber na ja, nach solch einem Kraftakt waren dies leicht wegzusteckende Kleinigkeiten.
In Santiago angekommen holte uns „Jaime’s“ ganze Familie ab. Keiner hätte gedacht, dass es noch mal weitere 4 Stunden dauern würde, bis wir alle nötigen Formulare und Stempel beisammen hatten, um endlich mit unserem Hund das Flughafengelände auf legalem Weg verlassen zu dürfen. Gegen Mitternacht kamen wir im Haus der Schwester an. Ich war todmüde.
Am nächsten Tag war Jaimes 40. Geburtstag. Wir verbrachten einen relativ ruhigen Tag, surften im Internet nach VW-Bussen und genossen den Garten von Marie Antoinette. Das geschmackvoll eingerichtete Haus hatte in jedem Zimmer Umzugskartons stehen, da sie Ende des Monats umziehen wird. Später versammelte sich die ganze Familie zum Dinner: Jaimes Eltern, beide Schwestern und sein älterer Bruder: Alles sehr nette Leute, ein gelungener Abend. Mit meinem Spanisch hapert es aber noch ganz schön. Ich verstehe zwar fast alles, aber wenn ich etwas sagen möchte, sag ich’s doch meistens auf englisch. Die Familie lebte eine Zeit lang in San Francisco und alle sprechen daher fließend englisch.
Die darauf folgenden Tage besichtigten wir zwei VW-Busse, wobei mir der eine besonders gut gefiel. Für 60$ ließen wir ihn durchchecken und mit der Mängelliste in der Hand entschieden wir uns schweren Herzens gegen dieses kleine Wohnmobil. Wer weiß, vielleicht hätte der deutsche VW-Bus bei dem Test besser abgeschnitten, hier schwören die Chilenen jedenfalls auf deutsche Qualität, zumindest im Vergleich zu den VW’s aus Brasilien.
Vielleicht hängt es mit den Deutschen Siedlern zusammen, die sich im 19. Jahrhundert hier breit machten, jedenfalls ist bei den Chilenen „Kuchen“ sehr beliebt ( – im Plural „Kuchenes“), fast jeder zweite Haushalt, zumindest im Stadtteil Santiago’s, wo wir wohnten, hat einen Schäferhund, das Haus der Eltern ähnelt einem Fachwerkhaus und im Süden Chiles findet zur Zeit ein „Bierfest“ statt, ganz in bayrischer Tradition, ohne Verzicht auf Lederhosen und Dirndl.
Zur Zeit sind wir in San Alfonso, wo wir das Landhaus der Eltern genießen. San Alfonso liegt etwa eine Stunde südöstlich von der Hauptstadt, in einem kleinen Tal links und rechts von einer mächtigen Felswand umgeben. Der Garten ist himmlisch, der Pool erfrischend und die Aussicht beeindruckend. Morgen werden wir zum Exmann der Schwester ziehen, um in Santiago wieder unsere Suche nach einem Campervan aufzunehmen. Uns wurden 2 weitere Websites genannt, die uns eventuell weiterhelfen werden. Hoffentlich. Es bleibt spannend...
No comments:
Post a Comment